Magdalena Hochgesang | Dort, wo Worte enden ...

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Film ©  Michael Lauter | 2023

Magdalena Hochgesang erzählt in Öl gemalte Geschichten, die sich dem Betrachter nicht immer gleich erschließen. Die Künstlerin möchte die Betrachter ihrer Bilder in einen stillen Dialog verwickeln, in dem sie sich möglicherweise selbst begegnen.

Is this the end or just a beginning? Mit dieser Frage lässt sie den Betrachter alleine und gibt Raum, eigene Geschichte aufsteigen zu lassen. Das Auge wandert über das Offenkundige zum Geheimnisvollen, vom Vordergründigen zum Verborgenen und findet sich in einer zutiefst menschlichen Erfahrung wieder.

Kann der moderne Mensch das Leben noch genießen? Nimmt er die Lebendigkeit der Bäume, des Lichtes und das saftige Grün des Grases wahr, wenn er in einen Laptop starrt? Existieren wir jenseits des physischen Lebens ohne Körper weiter? Dieser uralten Frage geht die Malerin in ihren Landschaften und Wolkenbildern nach. Diese Bilder entstehen intuitiv. Ohne klares Ziel lässt sich die Künstlerin im Malprozess treiben und erschafft neue, unbekannte Räume. Die Bilder erzählen vom Schmerz des Verlustes eines geliebten Menschen und von der Zuversicht auf eine Existenz über das physische Leben hinaus.

In ihren Tierdarstellungen stellt die Künstlerin jene dem Menschen gleich und nennt sie daher bewusst Tierporträts. Hin und wieder werden Menschen mit tierischen Attributen ausgestattet.
Die Identitäten ihrer Menschenbilder sind meist belanglos. Doch findet man auch autobiografische Bilder. Inspiriert von alten Fotoalben setzt sie dort gefundene Szenerien malerisch um.
Die Pandemie und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft haben die Künstlerin tief bewegt. Es entstanden Bilder, die die Isolation der Menschen thematisieren. Vom Atelierfenster aus schaut man auf ein leerstehendes, dem Verfall überlassenes Haus. Es bot die perfekte Szenerie zur Darstellung dieses Zustandes im Lockdown.

Der künstlerische Ausdruck ist ein Grundbedürfnis des Menschen, sagt Magdalena und verortet die Künste damit mitten im Leben. Kunst ist zutiefst menschlich, weil wir durch sie kommunizieren. Dort wo Worte enden, beginnt die Kunst.

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