Karin Germeyer-Kihm

Film © Michael Lauter | 2024
Sprecherin Magdalena Hochgesang

QR-Code-YT-KB-Filme

Das Hauptmotiv in den Arbeiten von Karin Germeyer-Kihm ist der Mensch. Meist sind es Personen, die in ihrem Leben, in ihren Erinnerungen, aber auch zum Teil in Büchern, die sie beschäftigt haben, eine Rolle gespielt haben. 

Bei der menschlichen Darstellung geht es ihr jedoch keineswegs um ein physiognomisch genaues Porträt; vielmehr sind die Figuren als Stellvertreter zu verstehen, weshalb sie meist ohne differenzierte Gesichtszüge gemalt sind.

Es geht der Künstlerin in ihren Bildern um die Vermittlung bestimmter, von ihr empfundener Stimmungen oder um die subjektive Wiedergabe von Erinnerungen, die zum Teil an die eigene Kindheit oder an Erlebnisse mit der Familie, den eigenen Kindern anknüpfen.

Dass der Betrachter im Bild weder die gemeinten Situationen noch die Umgebung eindeutig vorgegeben findet, sondern sie immer individuell für sich interpretieren kann, ist ihre Absicht und genau das, was Karin Germeyer-Kihm an der Malerei fasziniert: Mit den Mitteln der Malerei, durch zum Teil ungegenständliche Formen und Farbklänge lassen sich frei interpretierbare Raumsituationen und auch figürliche Anmutungen schaffen.  Dem Betrachter werden also keine unmittelbaren Lösungen für eine Bildinterpretation angeboten. Diese Deutung ist malerisch bewusst verschlüsselt und abstrahiert, ohne einen leichten Zugang zu bieten, und erfordert ein gewisses Maß an Sensibilität im Sehen und Denken, um sie zu erschließen.

Ihre Bilder entstehen meist im Malprozess selbst und entwickeln sich aus Skizzen oder Fotos, die lediglich als Ideengeber oder Anregung dienen. Der Umgang mit Farben, verschiedenen Malmitteln, Kreiden und Stiften, die vielfältigen Möglichkeiten, eine Fläche zu gestalten, bleiben in ihren Arbeiten immer wichtig und sind daher auch im Gestus stets sichtbar. So verschmelzen die Figuren und Gegenstände im Bildgefüge oft mit ungegenständlichen Farbfeldern und Flächen zu ganz eigenen Szenarien.

Ohne direkten Vorentwurf geht die Künstlerin an eine neue Arbeit, alles entsteht spontan und intuitiv auf der Leinwand, sie malt und übermalt, das Bild entsteht aus der Dynamik des Augenblicks. Sowohl Konstruktion als auch Destruktion sind wichtige Aspekte in ihrer Malerei, wobei bestehende Elemente übermalt und entfernt werden, um neue Formen oder Texturen zu schaffen. Immer wieder werden bewusst unkontrollierbare oder zufällige Techniken angewendet, Umrisslinien werden gesetzt, aber auch wieder verwischt, wodurch neue visuelle Effekte entstehen.

Die Arbeiten von Karin Germeyer-Kihm sind stimmungsvolle, malerische Werke, die zwischen ruhig und friedlich, düster und bedrohlich oder melancholisch und nachdenklich variieren und trotz aller Subjektivität ein breites Spektrum emotionaler Empfindungen beim Betrachter auslösen.

 

Vita

geboren 1970
1992-97 Studium der Bildenden Kunst und Geographie an der Johannes Gutenberg-Universität / Mainz
1996 Stipendium der Ecole Nationale Des Beaux Arts / Dijon, Frankreich
1998 Diplomstudium der Freien Malerei bei Prof. Virnisch an der Johannes Gutenberg-Universität / Mainz
lebt und arbeitet in Speyer
Mitglied im Künstlerbund Speyer und im BBK-Karlsruhe

Ausstellungen (Auswahl):

2017 Einzelausstellung galerie m beck /Homburg
2016 „fertile ground“, Kunstverein Germersheim
2016 „Auswärts II“, Künstlerhaus Karlsruhe
2016 „Albert Weisgerber Reloaded“, galerie m beck /Homburg
2015 Einzelausstellung städtische Galerie St. Ingbert
2015 Einzelausstellung Kunstverein Lingenfeld
2014 Einzelausstellung BB-Bank Karlsruhe
2014 „30 Jahre Künstlerbund Speyer“;  Galerie und Kunstverein Speyer
2013 „Kunst im Bunker“, NATO-Bunker, Baden-Baden/Neuweier
2013 Einzelausstellung Kunstverein Saarbrücken/Sulzbach
2012 „Organon“, Landgericht Baden-Baden
2012 „KunstHatz“, ehemaligen Brauerei Hatz, Rastatt
2011 Kunst in der Villa Körbling, Künstlerbund Speyer
2011 Tuchfabrik Trier
2010 „Begegnungen“, Sparkasse Speyer
2009 „WesensArt“, Künstlerbund Speyer
2002 „TRIALOG“, Kunstverein Speyer
2002 Galerie Kulturraum/Speyer
2002 Einzelausstellung städtische Galerie/Brühl
2001 Galerie Weber/Mainz

Kontakt:

Nach oben scrollen