2024 | Ruth Hutter
AUSSTELLUNG IM KÜNSTLERHAUS
Vernissage
Freitag, 11.10., 19 Uhr
Begrüßung:
Andrea Nissen
Einführung:
Magdalena Trimborn
im Gespräch mit
Ruth Hutter
Ruth Hutter zeigt Videoobjekte und Collagen. Im Zentrum ihrer Arbeit steht der Mensch in seiner Position zum Leben. Der Körper dient ihr dabei als Ausdrucksmittel. Die Künstlerin lotet sein Sein in der Welt aus und ob echte Begegnung möglich ist. In ihrer Arbeit „Die Umarmung der Welt“ scheint es zu gelingen. Der Mensch umarmt die Welt – die Welt umarmt das Individuum – oder doch nicht? Collageartig entsteht aus Körperteilen der Eindruck eines Planeten, der sich im weiten Raum des Kosmos wiederfindet. Er wirkt isoliert und einsam, doch seine Leuchtkraft und Präsenz verleiht dem unendlichen Raum ein Zentrum, einen Fixpunkt und damit Orientierung und vielleicht sogar Trost. In ihrer Collagearbeit zerfällt der Mensch wieder in Fragmente, in einzelne Körperteile – ein Kopf, ein Arm, zwei Brüste, ein Bein und ein steinernes Herz. In einer installativen Präsentation der Bilder versucht die Künstlerin die Fragmente wieder sinnvoll zusammenzuführen, doch wird man den Eindruck nicht los, dass das einfach nicht gelingen will. Das gesamte Bild wirkt harmonisch, doch bleibt der Betrachter mit Fragen zurück, für die er die Antworten vermutlich nur in sich selbst finden kann.
Ruth Hutter wurde 1965 in Ludwigshafen geboren. Nach einer Steinmetzausbildung hat sie an der Hochschule der Bildenden Künste Braunschweig bei Mara Mattuschka und Marina Abramovic studiert. Sie war Meisterschülerin von Birgit Hein. Hutter erzählt vom großen Einfluss, den diese drei starken Künstlerinnen auf ihre eigene künstlerische Biografie hatten.
Es sind Künstlerinnen, die sich auch mit dem Leben als Mensch, insbesondere aber auch mit dem Leben als Frau, teilweise in Grenzerfahrungen auseinander setzen. Das findet man auch in Ruths Arbeiten immer wieder. So ist sie auch künstlerische Leiterin des Filmfestivals „GIRLS GO MOVIE“, in dem Mädchen und jungen Frauen die Möglichkeit geboten wird, sich mit ihren Lebensthemen filmisch auseinanderzusetzen. In diesem Jahr wird das Kurzfilmfestival am 23. und 24. November in Mannheim zum 20. Mal veranstaltet.
Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland, darunter Kenia, China, Korea, Kalifornien und dem europäischen Ausland dokumentieren die Schaffenskraft der Künstlerin.
Bilder der Ausstellungseröffnung ©Kurt Keller