Vernissage
Freitag, 11.10., 19 Uhr
Begrüßung:
Andrea Nissen
Einführung:
Magdalena Trimborn
im Gespräch mit
Ruth Hutter
Ruth Hutter zeigt Videoobjekte und Collagen. Im Zentrum ihrer Arbeit steht der Mensch in seiner Position zum Leben. Der Körper dient ihr dabei als Ausdrucksmittel. Die Künstlerin lotet sein Sein in der Welt aus und ob echte Begegnung möglich ist. In ihrer Arbeit „Die Umarmung der Welt“ scheint es zu gelingen. Der Mensch umarmt die Welt – die Welt umarmt das Individuum – oder doch nicht? Collageartig entsteht aus Körperteilen der Eindruck eines Planeten, der sich im weiten Raum des Kosmos wiederfindet. Er wirkt isoliert und einsam, doch seine Leuchtkraft und Präsenz verleiht dem unendlichen Raum ein Zentrum, einen Fixpunkt und damit Orientierung und vielleicht sogar Trost. In ihrer Collagearbeit zerfällt der Mensch wieder in Fragmente, in einzelne Körperteile – ein Kopf, ein Arm, zwei Brüste, ein Bein und ein steinernes Herz. In einer installativen Präsentation der Bilder versucht die Künstlerin die Fragmente wieder sinnvoll zusammenzuführen, doch wird man den Eindruck nicht los, dass das einfach nicht gelingen will. Das gesamte Bild wirkt harmonisch, doch bleibt der Betrachter mit Fragen zurück, für die er die Antworten vermutlich nur in sich selbst finden kann.
Ruth Hutter wurde 1965 in Ludwigshafen geboren. Nach einer Steinmetzausbildung hat sie an der Hochschule der Bildenden Künste Braunschweig bei Mara Mattuschka und Marina Abramovic studiert. Sie war Meisterschülerin von Birgit Hein. Hutter erzählt vom großen Einfluss, den diese drei starken Künstlerinnen auf ihre eigene künstlerische Biografie hatten.
Es sind Künstlerinnen, die sich auch mit dem Leben als Mensch, insbesondere aber auch mit dem Leben als Frau, teilweise in Grenzerfahrungen auseinander setzen. Das findet man auch in Ruths Arbeiten immer wieder. So ist sie auch künstlerische Leiterin des Filmfestivals „GIRLS GO MOVIE“, in dem Mädchen und jungen Frauen die Möglichkeit geboten wird, sich mit ihren Lebensthemen filmisch auseinanderzusetzen. In diesem Jahr wird das Kurzfilmfestival am 23. und 24. November in Mannheim zum 20. Mal veranstaltet.
Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland, darunter Kenia, China, Korea, Kalifornien und dem europäischen Ausland dokumentieren die Schaffenskraft der Künstlerin.
Laura Buckle aus Chichester GB war die Stipendiatin 2024.
Weitere Informationen zu ihr und ihrem Arbeitsaufenthalt in Speyer >>>hier
Film ©Michael Lauter 2024
RÜCKBLICK
Film © Michael Lauter
Eröffnungsveranstaltung 3. Mai 2024.
Für die musikalische Umrahmung sorgten Claus Kiesselbach (Vibraphon) und Martin Simon (Kontrabass)
Künstlerführungen
jeweils Do 16., 30. Mai, sowie Do 13. Juni | 17:00
„Bordsteinschwalben“ Heidelberg
Sa 25. Mai, 18:00 Uhr
Performance „Im All-Eins“ von Martin J. Eckrich
Sa 8. Juni, 15:00 Uhr
Eintritt frei
Eröffnung Jubiläumsausstellung
Freitag 3. Mai 2024, 18 Uhr
Begrüßung Hansjörg Eger, Vorsitzender
Grußwort Monika Kabs, Bürgermeisterin
Einführung Dr. Matthias Nowack
Musik:
Claus Kiesselbach (Vibraphon)
Martin Simon (Kontrabass)
Ausstellung vom 3.04. bis 24.06.2024
Während der Ausstellung präsentiert der Künstlerbund Speyer seinen Digitalen Katalog – eine Sammlung von Kurzvideos mit Künstlerpoträts zum 40-jährigen Bestehen der Vereinigung.
40 Jahre Künstlerbund Speyer in 12 Minuten
Die Speyerer Oberbürgermeisterin Stefan Seiler, Altbürgermeister Hanspeter Brohm, Prof. Peter Eichhorn, der ehemalige Kulturamtsleiter Dr. Matthias Nowack und die Vorsitzenden des Künstlerbundes, Magdalena Hochgesang und Andrea Niessen, blicken zurück und sprechen über Strategien für die Zukunft der Vereinigung.
Der Künstlerbund Speyer kann in diesem Jahr auf 40 Jahre zurückblicken. Aus diesem Anlass präsentieren sich die Mitglieder vom 3. Mai bis 24.Juni 2024 im Kulturhof Flachsgasse in einer Jubiläumsausstellung präsentieren.
Betrachtet man die Geschichte der Künstlervereinigungen, so stellt man schnell fest, dass eine solch lange Zeitspanne für einen Zusammenschluss kreativer Köpfe eher die Ausnahme darstellt; selbst große Künstlervereinigungen erreichten oft nicht das Erwachsenenalter. Vielleicht liegt es aber auch am besonderen Charakter der Stadt und ihrer Bewohner, die Kunst und Kultur einen besonderen Stellenwert einräumen und auch seit ihrer Gründung der Vereinigung mit Interesse und Unterstützungsbereitschaft begegnen.
Andererseits bereichert der Künstlerbund seit mehr als vier Jahrzehnten mit seinen Ausstellungen, künstlerischen Aktivitäten und Kunstprojekten das kulturelle Leben der Stadt. Dabei hat er nicht nur in etablierten Ausstellungsinstitutionen Werke präsentiert, sondern in der Stadt mehrfach Ausstellungen und Kunstprojekte an besonderen Orten organisiert, ob im historischen Wasserturm, in ehemaligen Kasernen und Fabriken, ehemaligen Kirchen und bürgerlichen Villen, immer hat es der Künstlerbund verstanden, ortsspezifisch und aktuell künstlerische Akzente zu setzen.
Auch über den lokalen Rahmen hinaus hat der Künstlerbund an vielen Orten ausgestellt, nicht nur im deutschen Raum, sondern auch in Dänemark, Russland, Frankreich, Italien und Israel.
Des Weiteren füllt der Künstlerbund das Künstlerhaus in der Großen Sämergasse mit Leben. Der Verein organisiert hier Ausstellungen eigener Mitglieder oder regionaler Kunstschaffenden und Künstlerverbände aus der weiteren Region. Zudem bekommt im Rahmen des Internationalen Stipendiums Künstlerhaus Speyer seit über 35 Jahren jeweils ein ausländischer Künstlerin Gelegenheit, die Sommermonate in der Domstadt zu arbeiten, finanziert von der Stadt Speyer und betreut von den Mitgliedern des Künstlerbundes. Künstler aus über 25 Nationen, darunter etliche Kunstschaffende aus den Speyerer Partnerstädten, kamen so im Laufe der Jahre nach Speyer und sorgten für einen regen Kulturaustausch.
Will man es auf den Punkt bringen, dann kann man sagen: Der Künstlerbund Speyer ist seit nunmehr 40 Jahren ein Aktivposten der Speyerer Kunstszene, zum Wohle der hier lebenden Künstler und der Stadt gleichermaßen.
Präsentation des Digitalen Katalogs in der Ausstellung im Kulturhof Flachsgasse auf einem Info-Terminal mit Touchscreen
Der Künstlerbund stellt aus Anlass des 40. Jubiläums mit einem Digitalen Katalog die einzelnen Mitglieder und ihre künstlerische Arbeit in kurzen Videos vor. Mit diesem innovativen Format geht der Künstlerbund nun neue Wege, mit der Absicht, sich einem jüngeren Publikum zu öffnen.
Die Filmclips werden nicht nur auf dieser Homepage und den Internetauftritten der Künstler zu sehen sein, sondern sollen auch über den Offenen Kanal, Social Media, YouTube, Facebook oder Instagram möglichst neue Zielgruppen erreichen.
PLAYLIST
SWR berichtet über den Künstlerbund
Die Ausstellung im Kulturhof Flachsgasse war für den SWR Anlass, über den Künstlerbund zu berichten. Die SWR- Reporterin Susanne Böhme sprach mit Magdalena Hochgesang, Martin Eckrich und Luisa Schmeißer. Das Interview wurde am 10. Juni in SWR Kultur gesendet.
Die besondere Beziehung ehemaliger Stipendiaten spiegelt sich auch in der nachfolgenden Videobotschaft von Yuanchang Tang aus Ningde / China.
Der Maler Yuanchang Tang aus Ningde, China, war in den Sommermonaten 2015 Stipendiat des Künstlerbunds Speyer. Der in der traditionellen chinesischen Malerei ausgebildete Künstler sah sich in dieser Zeit mit der vielfältigen europäischen Kunstszene konfrontiert und setzte sich mit ihr auseinander. Die künstlerischen Einflüsse finden immer wieder auch Niederschläge in seinem aktuellen Schaffen, wie auch nun Yuanchang Tangs große Ausstellung in der Kunsthalle Ningde Anfang 2024 zeigt.
Mit einer Videobotschaft bedankt er sich nun bei den Kollegen und Kolleginnen vom Künstlerbund Speyer und erneuert seine Einladung, ihn und seine Stadt zu besuchen.
Als musikalischen Geschenk übermittelte er für seine Freunde und Freundinnen in Speyer zudem ein Video-Konzert von Weijie Huang auf dem für China charakteristischen Musikinstrument Erhu.
Die Musikerin ist Yuanchang Tangs Nichte, das Video wurde von seiner Tochter Yanzhi produziert.